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Daten:

Bauzeit der Fahrzeuge mit VIN:   21.01.1981 bis 24.12.1982

Produktionszahl:   ca. 9.200

 

Motor: PRV6 (B28E/F) 

Hubraum 2849ccm   Leistung 96KW/130PS

Der Motor ist eine Gemeinschaftsentwicklung von Peugeot, Renault und Volvo.

Der ursprünglich als V8 konzipierte Motor wurde wegen der Ölkrise in den 70ern

um 2 Zylinder verkleinert und sollte als Euro-V6 in die Automobilgeschichte eingehen.

An den V8 erinnert heute nur noch die für einen V6 unvorteilhafte 90° Zylinderanordnung,

die für einen etwas rauen, aber auch unverwechselbaren Motorlauf sorgt.

Bei einem V6 mit 90° Anordnung werden die Massen nicht komplett gegenseitig ausgeglichen.

Trotzdem bringen es die Triebwerke bei regelmäßiger Wartung auf vergleichsweise hohe Laufleistungen. 

Der grundsätzliche Unterschied der Delorean Variante zu den in Renault /Peugeot/Volvo

Fahrzeugen verbauten Aggregate liegt im Zwischenflansch der Ölwanne, der auch die

unteren Kurbelwellenlager beherbergt. An diesem Flansch sind die Aufnahmen der Motorlager

angegossen und diese unterscheiden den Delorean Motor grundlegend von seinen "Brüdern".

Der Delorean Motor wurde von Renault gefertigt und geliefert.

 

Gemischaufbereitung:

Im Delorean ist eine klassische BOSCH K-Jetronic (K = kontinuierlich) mit einer angebauten

Lambda-Regelung verbaut.  Diese Ausführung ist in Deutschland eher untypisch und wird 

auch als KU-Jetronic  (K = kontinuierlich  U = US-Ausführung) oder als KL-Jetronic

(K = kontinuierlich  L = Lambdageregelt) bezeichnet. 

Für den US Markt wurde diese Art der Lambda-Regelung u.a. auch in verschiedenen Volvo und VW 

Modellen verbaut. Sie wurde jedoch bereits in den frühen 80ern von der KE-Jetronic abgelöst.

 

Getriebe: 

Die Fahrzeuge wurden entweder mit einem 5-Gang Schaltgetriebe mit herkömmlicher

Einscheibentrockenkupplung, oder mit einem 3-Gang Automatikgetriebe ausgeliefert.

Der Antrieb erfolgt über 2 baugleiche Antriebswellen mit in Fett gelagerten Kugelgelenken.

Diese Bauart ist auch heute noch in vielen PKW üblich.

 

Reifen / Räder:

Der Delorean rollte serienmäßig auf Good Year Reifen in den Größen 196/60R14 vorne

und 235/60R15 hinten auf Alufelgen in den Größen 6JX14 und 8JX15 aus dem Werk.

 

elektrische Anlage:

Die Elektrische Anlage besteht zumeist aus Standartkomponenten von BOSCH und LUCAS.

 

Rahmen:

Der von Colin Chapman (LOTUS) konstruierte Doppelgabelrahmen wurde aus Stahl gefertigt

und mit einer Epoxydharzbeschichtung gegen Korrosion geschützt.

Chapman hat die Grundkonstruktion des Delorean Rahmen in den LOTUS ESPRIT

übernommen. Daher auch die sehr ähnlichen Proportionen und Abmessungen beider Fahrzeuge.

 

Karosserie:

Die Karosserieeinzelteile sind auf Pressen der deutschen Läpple AG Heilbronn 

aus Edelstahlblech gefertigt worden.

 

GFK-Chassis:

Das GFK-Chassis (GFK = Glas Faser verstärkter Kunststoff) wurde  

aus 2 Halbschalen zusammengesetzt und hatte aufgrund Material und Bauform

ein für damalige Verhältnisse extrem gutes Energieabsorbtionsverhalten.

Die Längskörper haben dabei eine ähnliche Grundform wie die Deformationsspitzen

der heutigen Formel-1 Fahrzeuge und nehmen dadurch die Aufprallenergie sehr gut auf.

Crashverhalten und Insassenschutz war hier oberstes Gebot der Konstrukteure.

 

Stoßfänger:

Die beiden Stoßfänger sind aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt

und schlucken Anstöße bei geringen Geschwindigkeiten ohne Beschädigung.

Der Unterbau ist vorne und hinten aus einem harten PU-Schaum, der eine

direkte Übertragung der Aufprallenergie auf den Fahrzeugrahmen verhindert.

 

Ausstattung:

Serie:

-Flügeltüren mit Positionsleuchten

-Klimaanlage

-Zentralverriegelung

-elektrische Fensterheber

-Stereo Radio / Cassettenabspielgerät

-Sitzflächen in Echtleder

-abschließbares Fach hinter dem Fahrersitz

-Motorraumbeleuchtung

-Alufelgen

 

gegen Aufpreis:

-Automatikgetriebe

 

Zubehör:

-Gepäckträger

-Zierstreifen

-Fahrzeugdecke

-Fußmatten

 

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Schwachstellen:

 

GRUNDSÄTZLICHES

Der Delorean DMC12  wurde vor etwa 25 Jahren gebaut und war ein Erstlingswerk

das in einem brandneuen Automobilwerk von Menschen zusammengesetzt  wurde, die

meist vor "Delorean"  keine Erfahrungen im Automobilbau hatten.

Wenn man im Nachhinein den knappen Zeitplan und den Qualifikationsgrad

der Mitarbeiter betrachtet bleibt nur eins > RESPEKT AN DIE DELOREAN WORKER!

 

Alle folgenden Unzulänglichkeiten lassen sich übrigens fast ausnahmslos

auf sämtliche Fahrzeug vergleichbaren Alters übertragen.

 

 

Korrosion > Rahmen > wenn die Epoxydharzschicht beschädigt (Streifschäden)

oder gerissen (Hitzeschäden) oder chemisch gelöst (auslaufende Bremsflüssigkeit) ist,

kann Feuchtigkeit unter die Schutzschicht gelangen und der Stahl beginnt unter der 

Beschichtung zu rosten.

 

Korrosion > Dachverstärkung > Die Dachverstärkung dient als Aufnahme

der Flügeltürmechanik und der Drehstäbe. Durch starke Korrosion im werkseitig

nicht versiegelten Hohlraum der Verstärkung wird das Material geschwächt und die

gesamte Dach- u. Türaufnahmekonstruktion wird instabil. 

 

Dach hebt sich > wenn sich die Verklebung der Dachverstärkung vom GFK löst,

wird die Verstärkung durch die Vorspannung der Drehstäbe nach oben gedrückt

und das Edelstahl T-Panel am Dach hebt sich. 

 

Korrosion > sonstiges 

> Die Halterahmen der Scheinwerfer sind nur unzureichend gegen

Korrosion geschützt und rosten meist im Verborgenen vor sich hin.

>Das Hitzeschutzblech zwischen Schalldämpfer und Stoßfänger hinten ist auch nur

unzureichend gegen Korrosion geschützt und die Abwärme vom Schalldämpfer tut ein übriges. 

>Das Kühlmittelrohr unter dem Ansaugkrümmer ist aus normalem Stahl gefertigt und

rostet häufig heimlich bis zur Undichtheit vor sich hin. Die Folge ist ein Kühlmittelverlust.

Vorbeugend kann hier ein Nachbau aus Edelstahl verbaut werden.

 

Türen > öffnen nicht komplett > Die Gasdämpfer verlieren mit der Zeit an Druck 

und halten die Türen nicht mehr offen. häufig ist auch die Grundeinstellung der 

Drehstabfedern der Türmechanik nachzujustieren.

 

Kühlsystem > Ausgleichsbehälter > Der Kunststoff des Originalbehälters

wird im Alter naturgemäß hart und spröde und kann somit ohne Vorwarnung bersten.

Der Behälter wird meist durch einen Metallbehälter ersetzt.

 

Kühlsystem > Kühlmittelschläuche > Die Schläuche sind regelmäßig zu prüfen

und gegebenenfalls zu ersetzen. Heute werden meist Silikonschläuche mit Edelstahlschellen

verbaut um in diesen Bereichen für lange Zeit Ruhe zu haben. Wichtig sind dabei auch die 

Schläuche von / zum Heizungswärmetauscher, an der Wasserpumpe  und unter dem Ansaugkrümmer.

 

Kühlsystem > Kühler > Der original verbaute Kühler stammt aus französischer Produktion und 

entspricht dem Kühler eines Matra. Das Kühlnetz ist aus Aluminium gefertigt und die Wasserkästen

bestehen aus Kunststoff. Die ersten Undichtheiten entstehen meisst durch Aluoxidation und 

ausgehärtete Dichtungen an der Verbindung zwischen Metall und Kunststoff. 

Heute kommen fast ausschließlich leistungsstarke Ganzmetallkühler zum Einsatz,

die über die bekannten Teilelieferanten bezogen werden können.

 

Vorderachse > Lagerbuchsen > Die ohnehin eher schwach dimensionierten Lagerungen 

von Stabilisator und den Querlenkern werden mit den Jahren spröde und verursachen häufig Geräusche

und ein schwammiges Fahrverhalten. Ersatzteile sind auch hier noch problemlos verfügbar.

 

Tachoantrieb > Das Winkelgetriebe in der vorderen linken Radnabe kann bei mangelnder Wartung

brechen. Auch die Wellen und der Lambda-Counter brauchen regelmäßige Pflege und Schmierung.

Ersatz ist  auch hier problemlos verfügbar. Häufig werden die beiden Originalwellen und der Counter

jedoch durch einen durchgehende Tachowelle ersetzt.

 

Kupplung > Hydraulikleitung > Die Druckleitung der Kupplungshydraulik

ist im Original aus einem Kunststoff gefertigt, der sich bei starker Hitze dehnt 

und die Kupplung somit nicht mehr sauber trennt. Als Gegenmaßnahme kann 

die Originalleitung z.B. durch eine Stahlflexleitung ersetzt werden.

 

Stoßfänger vorne > "Augenbrauen" > Durch starke Wärmeeinwirkung (Sonneneinstrahlung)

wird der Kunststoff des Stoßfängers weich und das Gewicht des Kunststoffgrills zieht den

Stoßfänger im Mittelteil nach unten. Auf Höhe der Scheinwerfer wird der Kunststoff oben gehalten.

Abhilfe schafft hier eine thermische Rückverformung und das Verstärken der Vorderkante

z.B. durch Einkleben eines Metallstreifens.

 

Sicherungskasten > Die Kontakte der Flachstecksicherungen im Sicherungskasten sind 

schwach dimensioniert und durch Übergangswiderstände kann es zu Überhitzung und Deformationen 

am Gehäuse kommen. Die Sicherungskästen gibt es zwischenzeitlich als Nachfertigung.

 

Lichtschalter > Die feine Mechanik des 2-Stufen Drucktasters ist bei manchen

Modellen im Laufe der langen Jahre verschlissen und oft wird die Erleuchtung

zum Glücksfall. Ersatz ist derzeit nur schwer aufzutreiben.

 

Leerlaufregelung > Die Bauteile der sensiblen Leerlaufregelung unterliegen wie alle

anderen Baugruppen einer gewissen Alterung und bereits bei kleinen Abweichungen

einzelner Werte (Übergangswiderstände an Steckverbindungen, Temperaturfühlersignal, 

Trägheit des Stellmotors, elektronische Bauteile in der Leerlaufsteuerung) 

kann dies zu Abweichungen bis hin zum Ausfall der  Regelung führen.

Sämtliche Bauteile der BOSCH-Regelung sind derzeit noch problemlos verfügbar. 

 

Fensterheber > Die Konstruktion der original Fensterheber ist für die Belastung 

durch den recht extremen Fahrwinkel und die Neigung der Seitenscheibe zum Verkanten  

zu schwach dimensioniert. Häufig brechen Teile am Getriebe und dehnen sich die Führungsrohre.

Abhilfe schafft hier zum einen eine regelmäßige Wartung (reinigen / schmieren)

oder der Austausch gegen einen verstärkten Fensterheber  mit Metallgetriebe.

 

Teppichschaden durch Batteriesäure > Häufig werden die aggressiven Gase der

Starterbatterie nicht wie erforderlich nach aussen geleitet und austretende Säure

beschädigt den Teppich unter / neben / hinter dem Beifahrersitz.

Ersatz ist hier nicht mehr für alle Teppicharten verfügbar.

 

Hitzeschäden an der Innenausstattung > durch die großen Glasflächen und der

unmittelbaren Nähe mancher Innenraumbauteile zu den Scheiben 

(Armaturenbrett, Instrumententräger, Sitze aussen oben,...) entstehen häufig  Hitzerisse

Dies ist meist bei Fahrzeuge zu sehen, die aus heissen Regionen (Arizona, Texas,...) kommen

 

Rückleuchten > Kontaktfehler > Sowohl die Anschlußstecker, als auch die

Vernietungen der Lampenfassungen werden aufgrund der Schrumpfung der Kunststoffplatine

lose und verursachen zu hohe Übergangswiderstände. Viele Deloreanbesitzer schaffen hier

durch Verlöten der Nietverbindungen und Reinigung / Versiegelung der Anschlußstecker

mit Kontaktspray dauerhaft gute Ergebnisse.

 

Bruch der Windschutzscheibe > die Windschutzscheiben wurden mit einem Kit eingeklebt,

der über die Jahre langsam aushärtet. Dadurch wird der Kit spröde und kann die Verbindung

zwischen GFK und Scheibe nicht mehr elatisch und schlüssig aufrechterhalten.

 

...Fortsetzung folgt...

 

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